Kunstatelier 2016

7_KUNSTATELIER

KUNST BRAUCHT AUSBLICK – am See gibts jedenfalls genug

KA_2016

 Das Kunstatelier im ehemaligen Kaufhaus Miglbauer mit den Artists CHMARA & ROSINKE (A) – Ania Rosinke / Maciej Chmara, Lydia Haider (A), FRANZ THE LONELY AUSTRIONAUT (A) und Katharina Anna Loidl (A) bildet einen Probierraum junger Künstler_Innen

PROGRAMM

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CHMARA & ROSINKE – Ania Rosinke / Maciej Chmara

chmara

chmara.rosinke studio designs, directs and executes objects, interiors and pop-ups from concept through to creation. They strive to combine craftsmanship with a conceptual and ecological approach, realizing both commissioned and self-inititated projects. Many of their works are inspired by functional and socio-cultural aspects und are trying to translate their observations into objects after its analysis and research. In their designs chmara.rosinke pay a lot of attention to details and the emotions objects and spaces arouse in people. Above all, they see aesthetics as an important sustainability factor.


Lydia Haider – Gebet eure Panier!

Lydia_Haider

Botho Strauß hat im Jahr 1981 mit Paare, Passanten ein Werk geschaffen, das dem Projekt (auf formaler Ebene) als Vorbild dienen soll: Bei Strauß sind es textliche Spots, die in einer sehr zurückhaltenden Sprache seine Umgebung zeigen und auf viele kleine (zwischenmenschliche) Details fokussieren – zusammengehalten ohne einen Rahmen oder sonstige Erläuterungen.

In Gebet eure Panier! sollen die Menschen und das Zusammentreffen mit diesen im Atelier beschreiben/festhalten werden: Wer kommt hierher, warum, und was passiert dann? Wie kann eine möglichst „objektive“ Sprache diese vielfältigen Stimmungen fassen? Und ergibt das Resultat dann ein ebenso breites Panoptikum an Paaren, Passanten?

Zu Strauß’ Texten heißt es: „[…] eine Gesellschaft, die uns wohlvertraut zu sein scheint, weil wir ein Teil von ihr sind […], die uns zugleich aber auch fremd und unheimlich ist“ – genau das möchte ich mit meinem Schreibprojekt, das direkt im Atelier oder in zeitlicher/örtlicher Nähe entstehen soll, fassen. Die dabei unmittelbar entstandenen Texte sollen im Atelier ausgestellt werden. Handschriftliche (und maschinengedruckte) Texte nebeneinander bilden stets zweierlei Varianten, ist doch die Handschrift die Spur des Körpers im Text (vgl. Bernhard Fetz), während die gedruckte Version dann davon bereinigt ist. Dieser Zwiespalt soll ebenso gezeigt werden.

Gleichzeitig soll der Atelierraum als Schauraum für schon fertige Texte genutzt werden.


FRANZ THE LONELY AUSTRIONAUT

Franz_the_lonely

FRANZ ist ein unregelmäßig erscheinendes Magazin mit Schwerpunkt auf narrative Zeichnung. Die Redaktion besteht aus einem Kollektiv von acht KünstlerInnen, die sowohl redaktionelle als auch künstlerische Entscheidungen gemeinsam treffen. Neben den permanenten MitgliederInnen Nikolaus Feinig, Pirmin Hagen, Christine Katscher, Sebastian Koch, Fabian Leitgeb, Raphaela Riepl, Vinz Schwarzbauer und Simon Vith beinhaltet jede Ausgabe eine wechselnde Anzahl von GastkünstlerInnen.

Auf unterschiedliche Weise vereint alle Beteiligten eine gewisse Affinität für Comics sowie ein Zugang zur Narration. Dieses Interesse spiegelt sich allerdings nicht zwingend in der sonstigen künstlerischen Arbeit aller Beteiligten wieder, und so entwickelt sich das Magazin seit der ersten Ausgabe weg von einem klassischen Comic hin zu einer Sammlung verschiedenster experimenteller zeichnerischer Ansätze.

Die Tatsache, aus dem Bereich des Comics zu kommen ist jedoch weiterhin wichtig, bewegt sich dieses ja in einem Graubereich zwischen Kunst und Literatur, und wird doch leicht als seichtes Erzeugnis der Popkultur abgetan. Dagegen tritt FRANZ an und versucht den Gegenbeweis zu erbringen.


Katharina Anna Loidl

Katharina_Anna_Loidl

Die Form ihrer künstlerischen Arbeit entsteht zumeist durch die intensive Auseinandersetzung mit der unmittelbaren Umgebung. Kulturelle Spannungsfelder, die feinen Irritationen des Alltäglichen und die Skepsis gegenüber dem Sichtbaren liefern den Anreiz für die heterogenen Schaffensprozesse und Ausdrucksformen.

Ihre künstlerische Arbeit basiert auf konzeptueller Praxis und umfasst Installationen, ortsbezogene Intervention, Objekt, Video, Fotografie mit dem Fokus auf eine Erweiterung des Raumbegriffs und die Herbeiführung eines Perspektivenwechsels des Räumlichen. Dabei wird die Arbeitstechnik ebenso mit Bedacht gewählt, wie die Auswahl des Materials und die Art der Bearbeitung. Der Ort der Entstehung fließt stets direkt in die Arbeit mit ein, ohne dabei den Blick in die Ferne außer Acht zu lassen.

Unter Bezugnahme sowie Auflösung von Größenverhältnisse und Zeitlichkeit werden assoziative Erzählstränge freigesetzt. Abbilder des menschlichen Lebensraums im urbanem und natürlichem Umfeld dienen als Ausgangsmaterial für die künstlerische Auseinandersetzung. In ihren jüngsten Arbeiten beschäftigte sie sich eingehend mit dem alpinen Raum und die Auswirkungen ökonomischer Einflüsse auf das natürliche Landschaftsbild.