Und weiter gehts – auf in einen spannenden Sommer
Die Perspektiven eröffnen wieder ihre Tore in einen spannenden Sommer und wie in jedem Jahr findest dies im Rahmen der feierlichen Eröffnung statt. Die Vernissage am 09. Juli ab 19:00 Uhr steht mit der (bereits traditionellen) Festrede des vielseitigen Musikers Norbert Trawöger (A) zum Thema „Zum Status quo“ , der musikalischen Darbietung des vielseitigen Komponisten Christoph Herndler “Seepasse” und einer als seriöse Auseinandersetzung mit dem Thema der Anhaftung beziehungsweise der „Verhaftungen“ inszenierten Performance “KLETTE” ganz im Zeichen des kreativen Treibens in Attersee.
Der Tradition gewidmet – Kunstrede “Zum Status quo” von Norbert Trawöger
„You don’t look like a classical musician!“, meinte der belgische Journalist Philippe Manche über Norbert Trawöger (*1971), der spielender, denkender, lehrender, schreibender und kuratierender Musiker ist. Seit Mai 2013 ist er Salonintendant des Kepler Salon und war auch schon einmal Zirkusdirektor (Kinderklangwolke 2014).
Christoph Herndler studierte – dies nebst mehrjährigen Studienaufenthalten u. a. an der Stanford University und dem Department of Visual Art an der University of California, San Diego, USA – in Wien Orgel und Elektroakustik sowie Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati, einem Großmeister der grafischen Partituren.
Auch Herndler selbst legt seine Arbeitsschwerpunkte in der Folge auf grafische und intermediale Partituren, die sich in außermusikalischen Darstellungsformen realisieren lassen, auf Notationsobjekte, Musikinstallationen und Videoarbeiten sowie Kunst im öffentlichen Raum. Für das Kunstfestival Perspektiven Attersee wird der Komponist zusammen mit Musikern und Musikerinnen aus der Region eine auch dem Ort entsprechende spezielle Umsetzung seiner Notationen entwickeln.
Haften, haftete, gehaftet – KLETTE
Die Tanzperformance ist eine interdisziplinäre Arbeit im Zusammenhang mit der Erfindung des „hook and loop fasteners“ von George de Mestral aus den 1940er Jahren. Das spezifische Design der Kostüme mit Klettverschluss, wessen Mechanismus sich an der Natur des “Arcticum Lappa” orientiert, verwandelt Anhaftung in eine reale Konstante. Der Bühnenraum wird von drei Performern geteilt, deren Präsenzen sich in einem konstanten Flux zwischen Subjekt und Objekt befinden.
Diese Gegebenheit setzt die Akteure physisch, emotional und architektonisch immer wieder aufs neue in Beziehung. Diese Produktion ist eine seriöse Auseinandersetzung mit dem Thema der Anhaftung beziehungsweise der „Verhaftungen“ und enthält genauso viel Humor wie Lebendigkeit durch die stetige Implementation, die eine spezifische Beziehung zwischen Subjekt und Objekt erzeugt und den wahren Akteur einer Handlung verschwimmen lässt. Die Performer verweben die Choreographie mit einem Live-Experiment einer bestimmten Bewegungsqualität und machen somit den Tanz auch zu einem hörbaren Erlebnis.